Wie ein Schlauch im Miniaturformat dem Herz wieder zu optimaler Durchblutung verhelfen kann
Ein kleiner Pieks, ein unscheinbarer Schlauch aus Kunststoff und schon beginnt die Reise zum Herz. Die Aufnahme auf dem Bildschirm vor ihm weist Chefarzt Dr. Jürgen Meyhöfer den Weg. Los geht es in der Arteria radialis am linken Handgelenk, dann den Arm hinauf und von der Schulter quer hinüber zum Herz. Bereits 1500 Mal haben Dr. Meyhöfer und seine Kollegen in diesem Jahr solch eine Katheteruntersuchung durchgeführt. Bis zum Ende des Jahres werden es rund 1800 sein.
Ob mit einem Miniballon die zu enge Arterie weiten, ein aus Drahtgeflecht bestehendes Röhrchen, genannt Stent, einsetzen oder mit einem winzigen Bohrer Verstopfungen entfernen – die Werkzeuge, die durch den Katheter geführt werden können, sind vielfältig, um Patienten akut und nachhaltig zu helfen. Selbst die kleinste Herzunterstützerpumpe der Welt kann hier eingesetzt werden: „Durch den Einsatz der Pumpe ist unser Team in der Lage, riskante Eingriffe für Patienten deutlich sicherer zu machen und im Rahmen von Schocksituationen kritische Situationen erfolgreich zu überbrücken“, erklärt der leitende Oberarzt Dr. Jan Gensch.
„Wir haben eine große Expertise vorzuweisen und setzen auf eine besonders schonende Vorgehensweise“, sagt der Kardiologe. Zum Standard gehört in der Maria Heimsuchung Caritas-Klinik Pankow seit vielen Jahren der Zugang über den Arm und nicht, wie noch häufig üblich, über die Leiste. So kann die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen wie Nachblutungen sehr gering gehalten werden und der Patient ist unmittelbar nach dem Eingriff nahezu uneingeschränkt mobil. Gerade mal ein kleiner Verband am Handgelenk erinnert dann noch an die Untersuchung, während der Patient nur an der Einstichstelle betäubt war.
Schwerpunktklinik für Herzschwäche
Rauchen, Zucker, Bluthochdruck und Übergewicht sind nach wie vor die
klassischen Risikofaktoren, betont Dr. Gensch, die das Herz in
Durchblutungsnöte bringen und schwächen können. Als erste Berliner
Klinik wurde die Maria Heimsuchung in diesem Jahr von der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie als Schwerpunktklinik für Herzschwäche (
sog. heart failure unit ) ausgezeichnet.
Vortrag „Herz außer Takt – Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung“
Wie Herzerkrankungen, insbesondere Rhythmusstörungen vorzubeugen sind
und welche Behandlungswege Betroffenen offenstehen, erklärt der
Kardiologe Dr. Maximilian Kallenbach Interessierten im Rahmen der
Herzwochen der Deutschen Herzstiftung in seinem Vortrag „Herz außer Takt
– Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung“ am 13. November um 18 Uhr im
Kavalierhaus auf dem Gelände der Maria Heimsuchung Caritas-Klinik
Pankow, Breite Straße 46, 13187 Berlin.
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Text: Christina Bustorf, Fotos: Ellen Paschiller