Der Gesundheits- und Krankenpfleger Florian Willner begleitete federführend als IT-Beauftragter der Pflege die Einführung der elektronischen Patientenkurve in der Caritas-Klinik Maria Heimsuchung. Dafür ist er mit einem Stellenanteil für die Betreuung und Weiterentwicklung als IT-Pflege-Experte freigestellt.
Sich selbst bezeichnet der 35-Jährige als nicht besonders IT-affin. Es gehe ihm immer darum, die Arbeit und Abläufe zu verbessern: „Ich habe schon früher im KIS einfach mal etwas angeklickt, um zu sehen, was es noch für Funktionen gibt.“ So wie vor ein paar Jahren: Der Transportschein musste umständlich per Hand ausgefüllt werden. Das müsste doch auch mit dem KIS gehen, dachte er sich und fragte den IT-Leiter. „Ja, das gibt es, sagte er mir“, erinnert sich Florian Willner. „Der IT-Leiter fand das eine gute Idee und meinte, er brauche die Rückmeldung von den Stationen, was für den Alltag benötigt werde.“
Genau für diese Brückenfunktion hatte ihn schließlich die stellvertretende Pflegedirektorin Sofie Nolte-Kräft angesprochen, als es um die Einführung der elektronischen Patientenakte ging. Für die Pilotstation hat er gemeinsam mit Kollegen aus IT, Pflege und ärztlichen Dienst in einer Projektgruppe gearbeitet. Er war und ist vor allem gefragt, wenn es um fehlende Menüpunkte geht. „Anfangs ging es beispielsweise um die vernünftige Darstellung ärztlicher Anordnungen, dass diese gut lesbar sind – also um den Aspekt der Patientensicherheit“, berichtet Florian Willner.
Im nächsten Schritt hat er die Mitarbeiter im Umgang mit der elektronischen Patientenakte auf den Stationen geschult und bleibt weiterhin erster Ansprechpartner. „Auch wenn die Akte mittlerweile auf allen Stationen eingeführt ist, gibt es immer etwas, das noch angepasst werden muss. Außerdem kommen ständig neue Module hinzu“, erklärt der IT-Beauftragte Pfleger.
Genau deshalb mache es auch Sinn, dauerhaft einen IT-Experten mit Pflege-Know How zu haben, findet Pflegedirektorin Ilona Hanuschke: „Herr Willner hat eine wichtige und höchst wertvolle Brückenfunktion, die für den Klinikalltag nicht mehr wegzudenken ist – eine Bereicherung für alle Berufsgruppen.“ Er schaffe es immer, den Sachverhalt oder auch Tipps und Tricks jedem Pflegemitarbeitendem verständlich zu vermitteln.
Der Wechsel zwischen Bürojob und der Arbeit auf Station gefällt ihm: „Das ist eine tollte Abwechslung. Ich freue mich dann immer auf die Stationsdienste, wenn ich „in echt“ mit dem arbeiten kann, was ich im Büro gebaut habe. Außerdem ist es auch schön zu sehen, wie die Kollegen damit arbeiten.“
Florian Willner ist überzeugt: Pflege ist einer der anspruchsvollsten Berufe und es gibt wahnsinnig viele Entwicklungsmöglichkeiten: vom Amt auf Station, über Fachweiterbildungen bis hin zum Studium. Und: Man kann selbst so viel machen, um die Pflege zu verbessern.