Wofür fordern die Kliniken
eigentlich so viel Geld? Wir haben es den CDU-Abgeordneten Stephan Lenz und
Tim-Christopher Zeelen am Dienstag gezeigt. Allein das Endoskop, das Dr. Christian
Breitkreutz auf dem Foto in der Hand hält, kostet 35.000 Euro.
Der Pankower
CDU-Abgeordnete und Sprecher für Verfassungsschutzpolitik, Stephan Lenz, sowie
Tim-Christopher Zeelen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher
für Gesundheitspolitik, haben sich am Dienstagmorgen in der Caritas-Klinik
Maria Heimsuchung über den Investitionsbedarf des Krankenhauses informiert.
Durch
die Klinik führten sie unter anderem der Geschäftsführer der
Caritas-Krankenhilfe Berlin e.V., Thilo Spychalski, und Verwaltungsdirektor Dr.
Michael Hücker. Beide nutzten die Gelegenheit, ihre Kritikpunkte, die sie an
der aktuellen Gesundheitspolitik haben, bei den Abgeordneten zu platzieren.
In der
Gastroenterologie demonstrierten Chefarzt und Ärztlicher Direktor, Dr.
Christian Breitkreutz, sowie die Bereichsleiterin der Endoskopie, Kathrin Wöbs,
den Politikern, welche Medizintechnik sie vorhalten müssen und welche Kosten
damit verbunden sind. So stecken allein in dieser Abteilung 1,3 Millionen in
der Medizintechnik. Allein für Wartung und Ersatz benötigt die Klinik für ihre
insgesamt rund 2000 Medizingeräte jährlich eine Million Euro. Auch Themen wie
Digitalisierung und energetische Sanierung der Klinikgebäude kamen bei dem
Rundgang zur Sprache.
Hintergrund
des Besuchs ist die Investitionsoffensive der Berliner Krankenhausgesellschaft
(BKG), mit der die Berliner Kliniken 3,5 Mrd. Euro für die Jahre 2020 bis 2030
vom Land Berlin fordern. In 60 Kliniken werden jährlich rund 900.000 Patienten vollstationär und
rund 1,3 Millionen Notfälle versorgt. Die Krankenhäuser sind zudem ein
wesentlicher Wirtschaftsfaktor für Berlin: rund 53.000 Mitarbeitende sind dort
beschäftigt. Viele weitere Arbeitsplätze in zuliefernden Betrieben und bei
Dienstleistern hängen zusätzlich am Krankenhaussektor. Darüber hinaus werden
jährlich viele hundert Fachkräfte ausgebildet. Mit einem Jahresumsatz von rund
4,8 Milliarden Euro und außerordentlichen Wertschöpfungseffekten sind die
Krankenhäuser ein bedeutender Standortfaktor für die Stadt. Berlin muss in
Krankenhausinfrastrukturen investieren. Doch dieser Verpflichtung ist Berlin
viele Jahre lang nicht gerecht geworden, wodurch sich eine enorme
Investitionslücke aufgetan hat.